Werkzeugkastenprinzip und Prozesssteuerung eröffnen neue Wege der integrierten Versorgung

Werkzeugkastenprinzip und Prozesssteuerung eröffnen neue Wege der integrierten Versorgung

Ziele, Trends und Herausforderungen der integrierten Versorgung

Versicherer und Ärztenetze konzipieren und lancieren gemeinsam neue Versicherungs- und Versorgungsmodelle, weil die Qualitäts- und Steuerungsmassnahmen kostendämpfend wirken und tiefere Versicherungsprämien ermöglichen. Dabei lässt sich u.a. ein Trend in Richtung der Integration von Telemedizin bzw. Mehrfach-Erstzugangskanälen in die hausärztlich koordinierte Versorgung beobachten. Die Vernetzung der Leistungserbringer sowie der stärkere Einbezug der Ressource «Patient» gewinnen an Bedeutung und unterstützen den Hausarzt in seiner Funktion als Lotse entlang des Behandlungspfads.

Das Bestreben nach Differenzierung ist ein wichtiger Motor für Innovation. Eine Arztpraxis kann allerdings nicht zig verschiedene Prozesse und Tools für die integrierte Versorgung bewirtschaften. Die Herausforderung beginnt bei der Identifikation des Versicherungsmodells des Patienten und zieht sich weiter über die Spezifika des jeweiligen Modells. Ein Zuwachs an Komplexität in der Arztpraxis hat Akzeptanzprobleme, Umsetzungshürden und/oder einen Vertrauens-Gap zur Folge, was sich stark innovationshemmend auswirkt. Zudem erschwert eine heterogene Modell- und System-Landschaft die Erbringung der notwendigen Leistungsnachweise gegenüber den Versicherern.

Postulat eines Werkzeugkastens, der die Praxen entlang alternativer Versicherungsmodelle führt

Um die Komplexität und somit den Aufwand für Arztpraxen tief zu halten, müssen die Prozesse für alternative Versicherungsmodelle (AVM) auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Es braucht über alle AVM hinweg einen zentralen Einstiegspunkt, über den die Identifikation des Versicherungsmodells erfolgen kann. Getreu dem Prinzip eines (AVM-)Hubs werden anschliessend AVM-spezifische Prozessschritte automatisch angesteuert, d.h. die Arztpraxis muss nicht aktiv unterscheiden, sondern wird automatisch entlang des entsprechenden Prozesses geführt. Die Ärztenetze verfügen so über eine breit akzeptierte und effiziente AVM-Lösung, mit der rasch und mit hoher Verbindlichkeit neue AVM und Anforderungen umgesetzt und mit den Versicherern vereinbart werden können.

BlueCare verfügt über verschieden Produkte und Services, welche spezifische Anwendungsfälle der integrierten Versorgung unterstützen – komplementär zu den Praxisinformationssystemen bzw. integriert mit denselben. Das Kollaborationstool «BlueConnect» stellt dabei eine Kernkomponente dieses «Werkzeugkastens» dar: BlueConnect bringt für die Praxis einerseits einen Effizienzgewinn und bietet andererseits eine Prozesssteuerung für alternative Versicherungsmodelle. Ärztenetze können sich so mit der bestehenden Infrastruktur und ohne Anpassung der Arbeitsabläufe an ein AVM anschliessen und Versicherer können die Qualitätskriterien der Versicherungsmodelle in die Arbeitsabläufe der Praxis integrieren.

Potenzial des AVM-Hubs anhand des Implementierungsbeispiels «Multimed»

Der Versicherer CSS lancierte per anfangs 2020 das innovative Versicherungsprodukt «Multimed», welches Telemedizin und digitaler Ratgeber mit der hausärztlich koordinierten Medizin verbindet. Der Informationsaustausch zwischen Hausarzt, Telemedizin und Patient nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein – ärzteseitig wird hierfür auf Funktionen von BlueConnect aufgesetzt. Multimed stellt somit ein erstes Implementierungsbeispiel eines AVM-Hubs dar.

Eine Arztpraxis agiert im Alltag nicht in Versicherungsmodellen sondern innerhalb von Praxisprozessen und ihrer netzspezifischen Versorgungs-Guidelines. Will nun ein Versicherer zusammen mit einem Ärztenetz ein neues AVM aufbauen und ist dieses Netz bereits am AVM-Hub angeschlossen, können von Beginn an vorhandene Qualitätsbausteine wie z.B. «PPO-Management», «Patienten-Kommunikation» oder «Datenparität Telemedizin» genutzt werden. Ärztenetze und Versicherer erhalten in der Folge auf einfache Art Zugang zu einem neuen AVM und die Arztpraxen werden entlang dessen Spezifika automatisch geführt. Bei der Entwicklung neuer AVM ist es zentral, dass diese in einem «joint effort» zwischen Ärztenetzen bzw. Managed Care Organisationen und Versicherer entwickelt werden und die Anforderungen auf einen gemeinsamen Nenner in der AVM-Landschaft gebracht und in eine tragfähige Systemlösung gegossen werden, den AVM-Hub.

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