Am 19. August 2020 hat der Bundesrat die Vernehmlassung zum 2. Massnahmenpaket zur Kostendämpfung eröffnet. Für den fmc, als unabhängiger ThinkTank zur Förderung der integrierten Versorgung sind dabei besonders drei Massnahmen –
Erstberatungsstelle, Netzwerke der koordinierten Versorgung, Patientenprogramme relevant, da diese die koordinierte Versorgung fördern sollen. Ein Anliegen, für welches sich der fmc seit über 20 Jahren einsetzt.
Die drei Massnahmen enthalten zudem verschiedene Elemente für welche sich der fmc in seinen Publikationen (Denkstoffen siehe
Link) ausgesprochen hat. Dazu gehören u.a. die pauschalierte Vergütung, die Finanzierung der Koordinationsleistungen oder die Etablierung von interprofessionellen Versorgungsnetzwerken. Das fmc begrüsst deshalb das übergeordnete Ziel der drei Massnahmen die integrierte Versorgung zu fördern und spricht sich grundsätzlich für die Einführung einzelner Elemente aus. Es sind aber verschiedene Anpassungen der Vorlage notwendig. So lehnt er zum Beispiel ein Obligatorium der Erstberatungsstellen ab.
Die offizielle Stellungnahme des fmc finden Sie hier.
Als unabhängiger Thinktank setzt sich das fmc zudem zum Ziel mit Publikationen und Events den Austausch unter den verschiedenen Akteuren zu fördern und dadurch zum
Meinungsbildungsprozess beizutragen.
Dazu wurde am 13. November ein gesundheitspolitischer Anlass durchgeführt. Neben Thomas Christen, Vizedirektor BAG, haben sieben weitere Organisationen (santésuisse, SBK, medswiss.net, GDK, SPO, Spitex Schweiz und pharmaSuisse) ihre Position zu den drei Massnahmen dargelegt und mit den Onlineteilnehmern die Massnahmen und Ansichten diskutiert.
Die Aufzeichnung und die Präsentationen finden Sie hier.
Gemeinsam ist den Positionen, dass die Förderung der integrierten Versorgung und gewisse Elemente der Vorlagen positiv beurteilt werden. Jedoch steht man der vorgeschlagenen Umsetzung, insbesondere der gefühlten zunehmenden staatlichen Steuerung und Ausgestaltung eher kritisch gegenüber. Auch zeigen sich Befürchtungen hinsichtlich Qualität und Innovationsfähigkeit.
Die Diskussion haben aber auch aufgezeigt, wie wichtig der Austausch ist. Eine gute koordinierte Versorgung erfordert letztlich das Verständnis der unterschiedlichen Sichtweisen der Systemakteure und das gemeinsame Finden von Lösungen. Den Austausch zu fördern und gemeinsam über Versorgungskonzepte nachzudenken, ist ein zentrales Anliegen des fmc. Wir hoffen deshalb sehr mit dieser Veranstaltung ein Stück weit zum gegenseitigen Verständnis beigetragen zu haben.
Wir sind gespannt wie die Debatte weitergeht und wünschen Ihnen gute Lektüre!
Herzliche Grüsse
Dr. Ursula Koch Oliver Strehle
fmc Präsidentin fmc Geschäftsführer